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Auf dieser Seite möchte ich ein paar nützliche Tipps rund um das Thema Remote Work im EU Ausland geben - beispielsweise, wie es mit stabilem Internet aussieht oder auch welche Ausstattung sinnvoll ist.

Einleitung

Während der Corona Pandemie haben sich die Home-Office bzw. Remote Office Regelungen in sehr vielen Firmen drastisch geändert. War zuvor meist nur ein sehr begrenzter Umfang von Home- oder Remote-Office möglich - beispielsweise an einem Tag der Woche - so gab es während der Corona Zeit gar keine wirkliche Alternative, sodass vielerorts zu 100% remote gearbeitet wurde. Für die Firmen hat sich dabei vielfach gezeigt, dass es nur wenige Probleme gibt und somit ein Arbeiten im Home-Office sehr gut auch in Zukunft vorstellbar ist.

Bei meinem eigenen Arbeitgeber IPG Mediabrands / Reprise Digital existiert seit kurzem eine Regelung, bei der es gar keine Anwesenheitspflicht mehr gibt. Das zukünftige Office, welches sichn noch im Umbau befindet, soll zukünftig als Arbeitsfläche für Meetings, für die Zusammenarbeitszeit oder auch bei Bedarf für konzentrierte Einzelarbeit zu Verfügung stehen. Es gibt keinerlei feste Arbeitsplätze und das Raumkonzept wurde bzw. wird völlig neu entworfen. Für die Zukunft wird mit einer Anwesenheit von ca. 30% der Mitarbeiter gerechnet - eine vollständige Belegung wäre platztechnisch auch gar nicht mehr machbar.

Dieses neue Arbeitskonzept bietet Arbeitnehmern in vielen Firmen auch ganz neue Perspektiven und Freiheiten. Vielfach kann unter bestimmten Vorbedingungen (z.B. Verfügbarkeit für Meetings) ohne zeitliche Begrenzung von beliebigen Standorten in Deutschland gearbeitet werden. Auch eine Arbeit im (EU) Ausland ist bei einigen Unternehmen für einen gewissen Zeitraum möglich (bei IPG beispielsweise für bis zu 45 Tage im Jahr bzw. in Ausnahmen auch länger). Wichtig ist hierbei natürlich, dass auch die Steuergesetzgebung bzw. bei Ländern außerhalb der EU auch die Arbeitserlaubnis der jeweiligen Länder beachtet wird. 

Ich selbst habe in 2021 drei Monate in Italien (Rapallo) verbracht - aktuell befinde ich mich in Kroatien. Im Folgenden möchte ich einige Tipps aufführen, die für die Remote-Arbeit hilfreich sein können.

 

Ausstattung / Planung

In jedem Fall sollte man für Remote-Work sowohl zu Hause als auch an einem beliebigen Standort im Ausland die richtige Ausstattung besitzen. Eine Arbeit nur am Laptop käme hierbei für mich nicht in Frage, da dies ergonomisch nicht sinnvoll und nur mit Notebook-Display und -Tastatur nicht dauerhaft empfehlenswert ist. Für meine eigene Planung bedeutete dies, dass wir darauf achteten, dass in den Ferienwohnungen, die wir gemietet haben mindestens drei Zimmer vorhanden sind, sodass man einen Raum zur ungestörten Arbeit nutzen kann. Da in den Ferienwohnungen selbst mit ziemlicher Sicherheit nicht direkt ein Schreibtisch vorhanden ist, habe ich mich im Internet umgesehen, welche Lösungen es hierfür gibt. Dabei habe ich einen günstigen praktischen zusammenklappbaren Schreibtisch mit 120x90cm gefunden, der Problemlos auf die Rückbank im Auto passt und der in Bezug auf die Größe und besonders auch die Höhe für ein längeres bequemes Arbeiten taugt: neu.haus Klapptisch bei Amazon. Um meinen 24" Monitor, Keyboard und Maus zu verbinden, kaufte ich mir außerdem eine kleine USB3 Docking-Station, die von den Ausmaßen nur wenige Zentimeter groß ist (diverse Modelle gibt es bei Wish oder Amazon). Natürlich ist mit dieser Ausstattung keine Flugreise möglich - ich selbst bin aber für meine zwei bisherigen Remote-Work Aufenthalte mit dem Auto angereist, was den Transport von Tisch, Monitor und "Kleinkram" problemlos ermöglicht und zudem mehr Flexibilität am Zielort bietet.

 

Internet im EU Ausland

Für Remote-Work unerlässlich, ist eine schnelle und stabile Internetverbindung. Hierbei hatte ich mir insbesondere bei Italien zunächst große Gedanken gemacht, da die angemietete Ferienwohnung keinen DSL Anschluss besaß. Meine Sorgen waren jedoch völlig unbegründet, denn Italien hat (im Gegensatz zu Deutschland) ein sehr gut ausgebautes Mobilfunknetz (vielerorts bereits mit 5G) und noch viel besser - die Tarife sind sehr viel günstiger als in Deutschland. Nach etwas Recherche im Netz entschied ich mich in Italien für einen prepaid Tarif von WindTre, der für gerade einmal 19,90€ im Monat 200 GB Internet inklusive 5G ohne Geschwindigkeitsbegrenzung enthielt. Abschließen konnte ich diesen Tarif mit Aktivierung innerhalb von 2 Stunden in einem WindTre Store, wobei ich direkt den kompletten Betrag für die drei Monate zahlte. Ich hatte zuvor anhand der Statistiken meiner FritzBox analysiert, dass ich ca. 6,5GB pro Tag benötige - wobei ich üblicherweise pro Tag diverse Videokonferenzen absolviere, was den hohen Datenverbrauch erklärt. Bei der täglichen Arbeit in meinem italienischen Domizil zeigte sich dann, dass die 5G Verbindung problemlos funktionierte - in der Tat sogar schneller war, als viele DSL Anschlüsse in Deutschland.

Was den ersten Aufenthaltsort in Kroatien betrifft, so hatte meine Ferienwohnung direkt einen DSL Anschluss, der im Test über >20 Mbit Download und 2,5 Mbit Upload verfügte - und das wohlgemerkt auf der weit vorgelagerten Insel Korcula. Tatsächlich kann man mittlerweile in vielen europäischen Regionen davon ausgehen, dass der Internetanschluss schnell genug für Remote-Work ist. Zudem kann man im Voraus immer beim jeweiligen Vermieter nachfragen, ob das Internet schnell genug ist, um kein Risiko einzugehen.  

 

Wo findet man Mietwohungen für mehrere Monate?

Tatsächlich ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Viele der üblichen Reiseportale bieten nur eine Vermietung von Ferienwohnungen mit einem auf übliche "Urlaubslänge" begrenzten Zeitraum. Eine Ausnahme hierbei stellen booking.com und Airbnb dar. So fanden wir bei unserer Recherche die passende Wohnung in Rapallo über Airbnb - die Wohnungen für den Kroatien-Aufenthalt über booking.com. Bei der eigentlichen Recherche zeigte sich jedoch, dass es durchaus andere jeweils lokale Portale gibt, die Angebote für eine "Kurzzeit-Miete" von Wohnungen bieten (z.B. Idealista IT). Ich selbst würde eine individuelle Recherche über Suchmaschinen empfehlen, um das passende Objekt zu finden, wobei man die beiden großen genannten Portale mit einschließen sollte. Interessant ist übrigens bei booking.com, dass man bei längerer Miete einer Ferienwohnung den Betrag nicht vollständig vorab zahlen muss. Stattdessen gibt es monatliche Abschläge ähnlich, wie bei einem Mietvertrag.