Nachdem Google vor kurzem die neue Methode des Analytics Trackings mit App+Web Properties als Beta-Version veröffentlicht hat, soll dieser Artikel einen kurzen Überblick über die beiden Systeme im Vergleich bieten. Zudem sollen Vor- und Nachteile beider Systeme dargelegt werden.
Unterschiede von App+Web Properties im Vergleich zum klassischen GA Tracking:
- (Bisher) kein Sampling - in reports wird aber bereits ein Icon zum Sampling Level angezeigt
- Reines Event-basiertes Tracking vs. Google Analytics Datenmodell mit Pageviews, Events, Transactions und Timing
- Automatisches Tracking von Standard Events:
- page_view
- session_start
- scroll
- click
- Vordefinierte Sets von Events für diverse Verticals
- Flexibles Event-Modell mit selbst definierten Parametern
- Bis zu 500 verschiedene Ereignisse pro Projekt
- Angabe von bis zu 25 Parametern pro Event
- Einrichtung von bis zu 50 Parametern pro Projekt (50 numerische und 50 Text-Parameter)
- Tracking von bis zu 25 Nutzer-Eigenschaften
- Übergreifendes Tracking von identischen Events für Apps und Webseiten
- Mehrere Quell-Streams für eine Property
- Optimiertes, zusammengefasstes senden von mehreren Tracking-Hits in einem Request
- Zugriff auf Rohdaten mit BigQuery (auch ohne GA360)
- Flexible Reports als Tabelle oder Chart mit folgenden Typen:
- Erkundung
- Segmentüberschneidung
- Trichteranalyse
- Pfadanalyse
- Nutzer Explorer
- Informationen zu den Limit-Angaben der App+Web Properties findet man auf der Support Seite Limits für Datenerfassung
Bisher bei App+Web Properties fehlende Features:
- Multidimensionale Parameter
- Dezidierte Berichte für Standard Events
- Vollständiges E-Commerce Tracking
- Kostenimport Google Ads bzw. anderen Kanälen
- Datenansichten bzw. Filtermöglichkeiten (theoretisch mit Segmenten abbildbar)
- Anbindung an DataStudio für Dashboards
- Referral Exclusion Liste
- Calculated Metrics
Vorläufiges Fazit:
Aktuell kann das App+Web Property Tracking noch nicht vollumfänglich das Universal Analytics Tracking ersetzen - insbesondere, wenn es sich um eine E-Commerce Webseite handelt. Dennoch ist der flexible Event Tracking Ansatz ein aus meiner Sicht richtiger Schritt in die Zukunft - genau wie die vollständig indivudell anlegbaren Reports. Das Setup des Trackings und des Reportings wird dadurch individueller abgestimmt und "sauberer" als beispielsweise das bisherige Mapping von jeglichen Events auf die Felder Event Category, Action, Label und Value. Auch Custom Dimensions werden durch den neuen Ansatz überflüssig bzw. durch die eigenen Parameter ersetzt. Google sollte aber insbesondere für alle Standard sowie E-Commerce Events vordefinierte Reports bieten, sodass sich auch nicht so versierte Anwender direkt zurechtfinden können.